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Weiden von Jungrindern am Milchviehbetrieb im ersten Lebensjahr

Die Fachgruppe "Biologische Landwirtschaft" hat unter der Federführung von DI Veronika Edler, Priv. Doz. Dr. Andreas Steinwidder und Dr. Leopold Podstatzky-Lichtenstein die Fachinformation 2/2023 zum Thema „Weiden von Jungrindern am Milchviehbetrieb im ersten Lebensjahr" veröffentlicht.

Die optimale Aufzucht ist die Voraussetzung für gesunde, leistungsbereite sowie langlebige Rinder. Dazu müssen die Bedingungen in der Aufzucht an die unterschiedlichen Entwicklungsphasen des Tieres angepasst werden. Das erste Lebensjahr ist für den Aufbau einer guten Gesamtkonstitution entscheidend. Kälber kommen ohne immunologischen Schutz auf die Welt und haben noch keine Immunabwehr entwickelt. Eine ausreichende Versorgung mit Kolostralmilch (Biestmilch) zu Beginn der Tränkezeit, ein frühes Gewöhnen an Raufutter und die Versorgung mit frischem Wasser legen den Grundstein für eine gute Entwicklung zum Wiederkäuer. Im ersten Weidesommer kann
ein sanftes Heranführen an die Weidehaltung eine Parasitenbelastung mindern und die Tiere können gleichzeitig eine gewisse Immunität gegen Magen-Darmwürmer und Lungenwürmer aufbauen. Einen Sonderfall stellt der große Leberegel dar, weil hier die Infektion über einen Zwischenwirt erfolgt. Je mehr Augenmerk im ersten Weidesommer auf das Weidemanagement gerichtet wird desto besser können Resistenzen vermieden werden. Dies wirkt sich positiv auf die Tiergesundheit und in Folge auf die Wirtschaftlichkeit der Tierhaltung aus.