Leben ist ohne Wasser nicht möglich. Säugetiere können viel länger ohne Nahrung als ohne Wasser leben. Wird im tierischen Organismus Fett oder die Hälfte des Eiweißes abgebaut und ausgeschieden, so bleibt der Organismus am Leben. Verliert er jedoch nur ein zehntel seines Wassergehaltes, so bedeutet das den Tod. Eine angepasste Wasserversorgung ist die Vorraussetzung für eine gesunde Produktion, ausreichendes Wachstum, hohe Fruchtbarkeit und entsprechende Leistungsbereitschaft.

Diese ÖAG-Sonderbeilage behandelt Fragen zu folgenden Themenschwerpunkten:

  • Wasser im Rinderkörper
  • Aufgaben im Stoffwechsel
  • Einflussgrößen der Wasseraufnahme
  • Wasser und Milchleistung
  • Technische Ausführung der Wasserversorgung
    • Artegerechtes Saufen
    • Der richtige Platz für Tränken
    • Tränken im Melkstand sind umstritten
    • Im Anbindestall auf den Durchfluss achten
    • Auf Frostschutz bei Tränken achten
    • Regelmäßige Reinigung der Tränke
    • In der Praxis übliche Tränkesysteme
  • Wasserversorgung und Tiergesundheit
    • Wassermangel
    • Mögliche Konsequenzen unsauberen Wassers
    • Wassermangel und Kochsalzvergiftung bei Kälbern
    • Wasserqualität
    • Gesetzliche Bestimmungen
    • Tränlwasseranlagen - Mangel rasch beheben
    • Wasseranalyse

Zusammenfassung

Wasser ist das wichtigste Nahrungsmittel und darüber hinaus ein billiger und bedenkenloser Leistungsförderer. In vielen Milchviehställen kann die Wasserversorgung der Tiere und damit die Leistungsfähigkeit der Tiere gesteigert werden. Tränkeeinrichtungen, die den Bedürfnissen der Tiere optimal entsprechen, führen zu höherem Futterberzehr und höherer Leistung. Neben der Sauberkeit und den chemischen udn biologischen Inhaltsstoffen des Wassers sind der Standort und die Durchflussgeschwindigkeit der Tränke entscheidend. Offene Wasserquellen werden bevorzugt, wobei die Wassertemperatur nur bedingt eine Rolle spielt. Einer mangelnden Wasseraufnahme sollte unbedingt nachgegangen werden. Gründe dafür können z.B. ein enges Tier-Tränke-Verhältnis, der falsche Tränletyp, eine falsche Anbringung oder Funktionsmängel der Tränke, ungenügender Wasserdruck, verschmutztes Wasser oder die absichtliche Begrenzung der Wasserversorgung sein. Unsere Tiere haben viel sensiblere Sinnesorgane als der Mensch und reagierer rasch auf die Änderung der Wasserqualität. Daher gilt dass man den Tieren nur Wasser anbieten soll, das man auch selbst trinken würde.